Im Gespräch mit: Alexander Feitzinger, Rechtsanwalt
Rechtsanwalt Alexander Feitzinger, M.A., ist Fachanwalt für IT-, Urheber- und Medienrecht bei der Kanzlei ARNECKE SIBETH DABELSTEIN. Für die KulturPaten ist er bereits seit vielen Jahren aktiv; so hat er bis 2016 im Rahmen des Nachwuchsfestivals New Talents zahlreiche Workshops gehalten, wie beispielsweise „Entschuldigung, aber das ist meins! – Workshop zum Schutz geistigen Eigentums“.
1. Was ist Ihre Motivation, ein Kunst- oder Kulturprojekt zu unterstützen?
Als Mitglied des Arbeitskreises Kultur und Wirtschaft der Kölner Wirtschaftsjunioren, die Jungunternehmer der IHK Köln, kam die Idee auf, Kreative und Unternehmer*innen zusammen zu bringen. Wir wandten uns an die Kölner KulturPaten und organisierten einen Workshop für Kulturschaffende mit Themen wie Marketing, Pressearbeit oder (rechtlicher) Schutz kreativer Leistungen. Inzwischen fand dieser Workshop bereits mehrfach statt. Obwohl ich inzwischen von München bzw. Frankfurt aus arbeite, bin ich den Kölner Jungunternehmer*innen und auch den Kölner Künstler*innen noch eng verbunden und immer wieder in der Domstadt.
2. Worin besteht konkret Ihre Aufgabe als Kulturpate?
Im Jahr 2018 erst hielt ich einen interaktiven Vortrag zur seit Mai letzten Jahres geltenden Datenschutz-Grundverordnung. Mit den Teilnehmern diskutierten wir Fragen wie: Wie gestalten Künstler*innen ihren Online-Auftritt rechtskonform? Wie mache ich als Künstler*in mit Werbung, auch E-Mail-Werbung, auf mich aufmerksam, ohne gleich in einen kostenintensiven Rechtsstreit verwickelt zu werden? Wann und wie darf ich überhaupt Abbildungen von Personen veröffentlichen? Was gilt es bei der Nutzung der verschiedenen Social Media-Plattformen (datenschutz-)rechtlich zu beachten? Wir haben diese und andere Fragen intensiv diskutiert und ich hoffe, dass ich den Teilnehmer*innen weiterhelfen konnte.
3. Was haben Sie persönlich und beruflich davon, Kulturpate zu sein?
Gerade im Umfeld der Medien und Kreativen tauchen immer noch Rechtsprobleme auf, die man nicht ad hoc mit „Ja“ oder „Nein, mit „Richtig“ oder „Falsch“, mit „Dies löst man so“ oder „Jenes löst man so“ beantworten kann. Obwohl ich nun schon seit mehr als 10 Jahren als Anwalt tätig und inzwischen Fachanwalt für IT-, Urheber- und Medienrecht bin, hatte ich selbstverständlich noch nicht mit allen Rechtsfragen in diesen Rechtsgebieten intensiv zu tun.
In Workshops und Vorträgen, wie ich sie für die Kölner KulturPaten und auch andere Veranstalter abhalte, erhalte ich immer wieder einen gebündelten Überblick über das, was Unternehmerinnen (und Künstler) in ihrem beruflichen Alltag beschäftigt. Dies hilft mir in meiner täglichen Arbeit sehr. Außerdem studierte ich nicht nur Jura, sondern auch Philosophie und Politik. Mein Engagement für die Kölner KulturPaten verbindet die juristische Tätigkeit mit dem Alltag der Geisteswissenschaftler. Das ist interessant und macht Spaß.