Im Gespräch mit: Agnes Stock, Personalberaterin
Agnes Stock studierte an der Universität zu Köln Volkswirtschaftslehre und schrieb ihre Diplomarbeit über die Vermarktung von Beratungsleistungen. Anschließend begann sie ihren beruflichen Werdegang bei einer der renommiertesten Personalberatungen Deutschlands, für die sie in Düsseldorf und in Berlin tätig war. Nach dem Wechsel in eine Funktion als Personalleiterin bei einer IT-Beratung ist sie seit Anfang 2018 wieder in einer Düsseldorfer Personalberatung tätig. Daneben gründete sie 2017 ein eigenes Upcycling-Label und betrieb bis 2018 einen Ausstellungsraum in Mönchengladbach.
1. Was ist Ihre Motivation, ein Kunst- oder Kulturprojekt zu unterstützen?
Für mich ist das ganz wichtig, den Austausch zwischen Kunst und freier Wirtschaft zu fördern, so dass beide Seiten voneinander profitieren und sich befruchten können. Dass es ein Geben und Nehmen von beiden Seiten ist. Dass man Berührungsängste abbauen kann und Wissen weitergibt. Diesen Wissenstransfer empfinde ich als Bereicherung für beide Seiten.
In der freien Wirtschaft arbeitet man entlang von Konzepten, während Kunst- und Kulturschaffende eher intuitiv vorgehen und kreative Lösungen finden. Für mich habe ich gelernt, dass man nicht immer strikt nach Plan vorgehen muss, sondern dass es auch durchaus zulässig ist nachzujustieren.
2. Worin besteht oder bestand konkret ihre Aufgabe als Kulturpatin?
Aktuell führe ich Strategieworkshops für And She Was Like: BÄM! durch, ein feministisches Designerinnenkollektiv, da geht es um die strategische Ausrichtung, aber auch um die konkrete Planung für das laufende Jahr – und gleichzeitig bin ich auch Ansprechpartnerin für tagesaktuelle Fragestellungen, besonders hinsichtlich der internen Organisation und der Aufgabenteilung. Praktisch läuft das so, dass wir uns in regelmäßigen Abständen via Skype organisieren, weil ich mich dann dazuschalten kann und auch eine der Frauen von Berlin aus arbeitet.
Für die Kulturpaten habe ich vor ein paar Jahren bereits einen Verein strategisch beraten, der Stadtführungen in Köln anbietet, und darüber hinaus Workshops zum Zeitmanagement, Selbstorganisation und Projektmanagment angeboten.
3. Was haben Sie persönlich und beruflich davon, Kulturpatin zu sein?
Zum einen die Erweiterung meines eigenen Horizonts, dass ich eben nicht betriebsblind durch die Gegend laufe, sondern kreativ und pragmatisch Lösungen suche, das nutzt mir auch sehr in meinen eigenen innerbetrieblichen Abläufen.
Aber auch konkret: Die Einladungen zu Ausstellungen und Kulturevents, auf dich ich von alleine sicher gar nicht gestoßen wäre.
Und nicht zuletzt auch das schöne Gefühl, gebraucht zu werden.
Über unsere Reihe „Im Gespräch mit …“ – Wir machen unsere Kulturpaten sichtbar
Kulturpatenschaft für das Netzwerk And She Was Like: BÄM!
Kulturpaten-Workshops mit Agnes Stock